Blicke hinter die Walz

10 Erstaunliche Fakten über die Walz, die Du kennen solltest

Florian • 15.09.2023

Die Walz ist eine jahrhundertealte Tradition. Zwar sind die Gesellen heutzutage mit Handy und Flugticket ausgestattet, doch wird ein Großteil der Sitten und Bräuche unverändert gelebt. Wir präsentieren die interessantesten Fakten über die Walz.

10 interessante Fakten rund um die Walz

Drei Jahre lang im Lern- und Erfahrungsmodus: Wer die Handwerksprüfung besteht und in die Welt aufbricht, begibt sich in ein Abenteuer. Mit der Walz verbinden sich Regeln – aber auch jede Menge Verzicht.

1. Walz bedeutet Wandern unter Handwerksgesellen

Hat Geselle seine Ausbildung erfolgreich beendet, soll er Erfahrungen fürs Leben sammeln. Im Mittelpunkt steht dabei Verzicht. So einfach wie möglich soll er seine Reise gestalten – und neu sollen die Orte, Tätigkeiten und Erlebnisse sein

2. Ohne eine Zunft geht es nicht

 Entscheidet sich ein Steinsetzer, Tischler oder Zimmerer für die Wanderschaft, muss er Teil einer Zunft sein. Das entspricht einer Innung. Die Zunft ist ein Muss – und damit Voraussetzung für jede Wanderschaft.

3. Die ersten Handwerksgesellen liefen vor 900 Jahren los

Eine beachtliche Erfolgsgeschichte: Hättest du gedacht, dass die Gesellen bereits seit dem 12. Jahrhundert durch fremde Gefilde streifen? Seitdem sind junge Männer (und seit kurzem Frauen) unterwegs, neue Fertigkeiten zu lernen.

4. Frauen sind erst seit 1980 mit dabei

Richtig gehört: In Sachen Gleichberechtigung hatte die „Tippelei“, wie die Walz auch genannt wird, etwas nachzuholen. Seit 40 Jahren sind nun auch Gesellinnen mit an Bord. Doch erst mit Entstehen der „Schächte“ durften sie Teil der Walz werden.

5. Die Walz ist inzwischen Weltkulturerbe

 

Das Jahr 2014 leitete eine Veränderung für die Bedeutung der Handwerkstradition ein. Warum? Die deutschen Kultusminister nahmen die Walz ins immaterielle Kulturerbe auf. Ein Jahr später, 2015, folgte sogar die UNESCO diesem Schritt.

6. Zuhause ist eine No-Go-Area

 Wer sich auf die Tippelei begibt, muss zwangsläufig einen hohen Bogen um das eigene Heim oder den Wohnort machen. Es ist den Handwerksgesellen verboten, hier unterwegs Halt zu machen.

7. Die meisten Wandernden? In den goldenen Zwanzigern

Eine stabile Anzahl an wandernden Handwerksgesellen gab es nie, im Gegenteil: Mal waren es mehr, mal weniger; besonders Wenige waren während der Weltkriege unterwegs. Bis heute schlagen allerdings die 1920er Jahre nach oben aus: Tausende junge Handwerker spazierten damals durch die Lande.

8. Kinder sind tabu

Und nicht nur das: Die Bedingungen, um auf die Walz gehen zu dürfen, sind streng. Zu den Grundvoraussetzungen gehört es: ledig, kinderlos, frei von Schulden, jünger als 30 Jahre und Absolvent der Gesellenprüfung zu sein. Sonst wird aus der Reise nichts.

9. Heute gibt es fünf große Schächte

 Je nach Handwerksbranche und Regionen können Gesellen mit Abschluss heute sich bei namhaften Schächten eintragen lassen. Sie tragen markante Namen: Die Rechtschaffenen Fremden, Freier Begegnungsschacht, Freie Voigtländer, Fremder Freiheitsschacht und Rolandsbrüder.

10. Die Kluft symbolisiert das jeweilige Handwerk

Klar, wer auf Walz unterwegs ist, den erkennt man am typischen dunklen Hut, weißem Hemd, schwarzer Weste und Schlaghose. Doch je nach Gewerk unterscheidet sich zum Beispiel die Art des Huts. Er gilt als Erkennungszeichen: etwa als Schlapphut, Melone oder Zylinder.

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