Handwerkerkosten meistern

Checkliste: Diese Kosten sollten für einen Handwerker eingeplant werden

Dominic • 16.11.2023

Die Beauftragung eines professionellen Handwerkers ist stets mit Kosten verbunden, die du dir zuvor bewusst machen solltest, um einen finanziellen Rahmen abzustecken. Informiere dich ausführlich darüber, was die einzelnen Arbeiten kosten und welche Bonuszahlungen eventuell notwendig sind. Auf diese Weise ist es möglich, einen übersichtlichen Plan zu erstellen, auf welchem versteckte Kosten fehl am Platze sind. Mit unserer Checkliste gelingt es dir, die Kosten für Handwerker im Überblick zu behalten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Handwerker-Rechnung ist typischerweise in verschiedene Posten aufgeteilt, darunter handwerkliche Tätigkeiten, Materialkosten, Fahrtkosten, eventuelle Bonusbeträge und die Mehrwertsteuer.
  • Der Stundenlohn eines Handwerkers variiert abhängig von der Branche und sollte vor der Auftragserteilung ausgehandelt und idealerweise schriftlich festgehalten werden.
  • Ein Trinkgeld für Handwerker ist zwar keine Pflicht, wird jedoch oft als Anerkennung für gut ausgeführte Arbeit gegeben.
  • Die Aufbewahrung von Handwerker-Rechnungen ist essentiell, da sie bei Rechtsstreitigkeiten, Versicherungsfällen oder für die steuerliche Absetzbarkeit als wichtige Dokumente dienen können.

Wie kommt der Gesamtbetrag auf einer Handwerker-Rechnung zustande?

In der Regel ist die Rechnung von einem Handwerker oder eines Handwerksbetriebs in verschiedene Posten eingeteilt. An den einzelnen Aufzählungen kannst du in der Tat gut erkennen, welche Einzelpreise bei diversen Tätigkeiten oder Materialien zum Tragen gekommen sind. Folgende Punkte sollte eine ehrliche Rechnung seitens eines Handwerkers deutlich erkennbar machen:

  • Handwerkliche Tätigkeit
  • Benötigte Teile
  • Fahrtkosten
  • Bonusbeträge wie Wochenend- oder Feiertagszuschuss
  • Mehrwertsteuer

Der wichtigste Kostenpunkt ist jener der eigentlichen Arbeitsmaßnahmen seitens der Handwerker. Hier bezahlst du den Arbeitsaufwand, welcher sich nicht selten nach einem Stundenlohn, manchmal aber auch nach einem Pauschalpreis berechnen lässt. Übernimmt der Handwerker den Einkauf der benötigten Materialien, so sollten auch diese Kosten auf der Rechnung zu finden sein. Es ist empfehlenswert, vertraglich zu regeln, wie viel die Einzelteile kosten dürfen, um dem Handwerker beim Einkauf ein finanzielles Limit zu setzen. Auf diese Weise ersparst du dir unangenehme Kostenfallen.

Es ist nicht unüblich, dass Handwerker auch die Anfahrt berechnen. Weitere Bonuszahlungen könnten entstehen, wenn das handwerkliche Fachpersonal an einem Wochenende oder Feiertag an die Arbeit geht. Die Mehrwertsteuerkann unter Umständenentfallen, wenn es sich um ein kleineres Unternehmen handelt, welches noch von der Steuer befreit ist. Aber auch diese Information sollte auf der Rechnung zu finden sein.

Welchen Stundenlohn bekommen Handwerker?

Die Bezahlung pro Stunde ist unter Handwerkern wirklich nichts Ungewöhnliches. Allerdings können sich die Stundenlöhne je nach Handwerker stark unterscheiden. Diese hängen auch stark von der jeweiligen Branche ab. Maler, Dachdecker und Heizungsbauer könnten recht abweichende Stundenlöhne verlangen. Daher gilt es, den Stundenlohn vor der Erteilung des Auftrags auszuhandeln und im Idealfall schriftlich festzuhalten. Löhne zwischen 40 bis 60 € die Stunde sind keine Seltenheit. Es kann sich aber auch als sinnvoll herausstellen, wenn du mit dem Handwerker für die anfallende Arbeit einfach einen Fixpreis aushandelst.

Warum ist es so wichtig, sich von Handwerkern einen Kostenvoranschlag ausstellen zu lassen?

Leider kann es in Einzelfällen dazu kommen, dass Handwerker die Ausgaben überziehen oder aufgrund von Sonderarbeiten vorher nicht ausgemachte Kosten in Rechnung stellen. Dies sind wie erwähnt spezielle Situationen, welche vor allem dann zustande kommen, wenn du einen Auftrag und dessen Rahmenbedingungen nicht schriftlich festgehalten hast. Lasse dir von einem Handwerker immer einen Kostenvoranschlag ausstellen. Anhand dieses Schriftstückes erkennst du, welche Kosten bei den anfallenden Arbeiten auf dich zukommen und nach welchen Maßstäben der Dienstleister die einzelnen Posten berechnet.

Ein Kostenvoranschlag bietet dir auch eine rechtliche Absicherung, da versteckte Kosten keine Chance haben. Natürlich kann es immer noch zu unerwarteten Ausgaben kommen, denn eine Baustelle hält eigentlich immer eine Kostenüberraschung bereit, aber die zusätzlichen Ausgaben müssen dann separat besprochen werden und sind nicht Teil des ursprünglichen Deals.

Ein seriöser Handwerksbetrieb ist immer dazu bereit, potenziellen Kunden einen Kostenvoranschlag auszuhändigen. Für dich bietet diese Übersicht zudem die Möglichkeit, Angebote zu vergleichen und jenen Handwerker ausfindig zu machen, welcher das beste Preis-Leistungs-Verhältnis anbietet.

Mietwohnung: Wer muss die Handwerker-Rechnung bezahlen?

Lebst du in einem Mietverhältnis, wirst du vom Gesetz weitreichend vor Handwerkerkosten geschützt. In Ausnahmefällen, wie etwa bei kleineren Reparaturarbeiten, kann es sein, dass du die Kosten selbst tragen musst. Aber bei größeren und kostenintensiveren Arbeiten ist in den meisten Fällen der Vermieter jene Person, welche die Rechnung zu bezahlen hat. Grundsätzlich gilt jedoch, dass ein Mieter nicht dazu berechtigt ist, handwerkliche Arbeiten in der Mietwohnung ohne das Wissen des Vermieters durchführen zu lassen.

Sollten Mängel an dem Mietobjekt vorhanden sein, gilt es diese dem Vermieter zu melden. Dieser kümmert sich dann um die Beauftragung eines Handwerkers. In Notfällen wie einem Rohrbruch und sollte der Vermieter in diesen dringlichen Fällen nicht erreichbar sein, ist es logisch, dass der Mieter dennoch Handwerker herbeirufen sollte. Entweder wird die Rechnung dann direkt an den Vermieter gestellt oder du hast als Mieter die Chance, die Kosten für die Reparatur vom Vermieter zurückzuverlangen. Es wäre empfehlenswert, mit dem Vermieter abzuklären, wie in einem Notfall gehandelt werden soll. Manchmal ist dies sogar im Mietvertrag festgehalten, sodass ein klares Vorgehen beschrieben ist.

Muss man einem Handwerker Trinkgeld bezahlen?

Ein Trinkgeld ist kein Muss, gehört aber zum guten Ton und jeder Handwerker freut sich, wenn eine Arbeit zuverlässig durchgeführt wurde und diese durch ein Trinkgeld Anerkennung findet. Gerade Angestellte können sich durch dieses kleine Handgeld etwas dazu verdienen. Auch wenn du nicht verpflichtet bist, ein Trinkgeld an deine Handwerker auszuzahlen, so wäre es eine freundliche Geste. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, ob es sich um 5 oder 20 € handelt. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, denn wenn die Handwerker vor Ort mürrisch sind, dumme Sprüche klopfen oder ein ähnliches Fehlverhalten an den Tag legen, wäre es nicht empfehlenswert, dieses unprofessionelle Verhalten auch noch mit einem Trinkgeld zu belohnen.

Kann man eine Handwerker-Rechnung auf Raten zahlen?

Unter dem Strich ist ein Handwerksbetrieb nicht verpflichtet, eine Ratenzahlung anzubieten. Vor Abschluss des Vertrages gilt es abzuklären, ob eine Zahlung auf Raten möglich ist und welche Konditionen diese mit sich bringt. Es ist zwar eher unüblich, dass bei Ratenzahlungen Gebühren anfallen, aber dennoch sollte man dies besprechen. Werden tatsächlich Zinsen verlangt, so sollten diese in Hinsicht auf den Rechnungsbetrag angemessen ausfallen und für dich tragbar sein. Auch die Dauer sowie Häufigkeit der Ratenzahlung ist im besten Falle schriftlich festzuhalten, um eine rechtliche Sicherheit zu haben. Für Menschen mit einem geringen Einkommen oder Rentner ist die Option einer Zahlung auf Raten oft eine gute Alternative, um die Handwerker für ihre Arbeit entlohnen zu können.

Sollte man die Rechnung von einem Handwerker aufbewahren?

Auch wenn das Aufbewahren von Papierrechnungen für viele Menschen ein wahrer Albtraum ist, wäre es ratsam, die Rechnungen von Handwerkern möglichst lange abzuheften. Man weiß nie, ob es eines Tages in der Zukunft zu einem Rechtsstreit oder Versicherungsfall kommt. Sollte ein solcher Fall eintreten, ist es vorteilhaft, Schriftstücke wie die Rechnung und den Vertrag vorlegen zu können. Dabei handelt es sich um wichtige Beweismittel, welche den Unterschied zu deinen Gunsten ausmachen können. Natürlich brauchst du die Rechnung auch für den Steuerberater, wenn du den Plan verfolgst, die handwerklichen Tätigkeiten von der Steuer abzusetzen. Bewahrst du die Handwerker-Rechnung digital auf, ist es stets sinnvoll, Sicherheitskopien anzufertigen und diese extern abzuspeichern. Auf diese Art verhinderst du einen Datenverlust und kannst weiter auf die Rechnungsinformationen zugreifen, solltest du sie benötigen.

Handwerker weigert sich, Rechnung auszustellen – was tun?

Wenn sich ein Handwerker weigert, eine Rechnung auszustellen, so gilt es Vorsicht zu bewahren, denn aller Voraussicht nach stimmt etwas nicht. Möglicherweise wurde kein Gewerbe angemeldet, sodass die Tätigkeiten illegal durchgeführt werden. Ein solches Angebot sollte man aus verschiedenen Gründen direkt ablehnen. Zunächst einmal ist Schwarzarbeit laut Gesetz verboten. Zudem könnte der Versicherungsschutz verloren gehen, insofern diese Personen eine empfindliche Arbeit am Haus vornehmen und dafür keine ausreichende anerkannte Qualifikation vorweisen können.

Arbeiten an der Gasleitung oder am Gastank wären ein gutes Beispiel hierfür. Da illegale Handwerker oder Handwerksbetriebe nicht in der Lage sind, ordnungsgemäße Rechnungen auszustellen, könnte es später bei rechtlichen Problemen zu Komplikationen hinsichtlich von Beweisen geben und natürlich bist du auch nicht imstande, die Dienstleistung ohne korrekte Rechnung von der Steuer abzusetzen. Daher Finger weg von diesen zwielichtigen Handwerkern und lieber seriöse Angebote in Anspruch nehmen.