Besser arbeiten

Ratgeber: Richtig löten

Lisa • 11.08.2021

Löten muss gekonnt sein: Beim festen Verbinden von Metallen durch Wärmeeinfluss zählt vor allem die richtige Technik. Was es mit den Begriffen Hartlöten und Weichlöten auf sich hat, wo die Unterschiede liegen und wie du Schritt für Schritt beim Löten richtig vorgehst – wir machen dich schlauer.

Als Handwerker kennst du das: Du möchtest elektronische Bauteile und Leiter zuverlässig miteinander verbinden, Rohre installieren oder gar nur kleinere Lötstellen bearbeiten. Doch wann greifst du am besten zu welchem Gerät, welche Arbeitsausstattung ist Muss? Welche Vorgehensweise ist für dein Projekt die richtige? Und wie gehst du vor allem sicher beim Löten vor? Bitteschön, hier findest du die wichtigsten Antworten.

 

Im Vergleich: Weichlöten vs. Hartlöten

Das Ziel ist beim Löten immer das gleiche: Zwei metallische Teile miteinander vereinen. Dafür stehen dir grundsätzlich zwei Hauptverfahren zur Wahl: Weichlöten und Hartlöten. Der entscheidende Unterschied ist die Hitze, die beim Verarbeiten entsteht.

 

Weichlöten: für geringe thermische Belastungen

Möchtest du metallische Werkstücke oder Bauteile in sanitären Anlagen, beim Heizungsbau oder in Form von Rohren aus Kupfer löten, eignet sich das sogenannte Weichlöten am besten. Das gleiche gilt klassischerweise beim Löten von Elektrotechnik, Elektronik und beim SMD Löten. Zum Einsatz kommen hierfür Arbeitsmittel aus Kupfer, Messing, Silber und Stahl. Das Besondere: Es entstehen vergleichsweise niedrige Temperaturen im Bereich von 180 bis 250 °C.

Entscheidest du dich für eine leistungsstarke Lötstation, kannst du sehr gute Ergebnisse erzielen. Alternativ kannst du aber auch auf elektrische Lötkolben, eine Lötpistole, Gaslötkolben oder ein spezielles Kartuschenlötgerät (Lötlampe) zurückgreifen.

Der große Vorteil beim Weichlöten: Die Methode ist eher preisgünstig, einfach und damit für Anfänger geeignet und es entsteht am Werkstück eine geringe thermische Belastung. Die Nachteile: Dir gelingen nur begrenzt belastbare Lötverbindungen.

Zudem enthalten Weichlote einen Blei-Anteil. Verwendest du sie mit Flussmittel, schadet das deiner Gesundheit wie auch der Umwelt.

 

Hartlöten: für anspruchsvollere Vorhaben

Sollen komplexere und größere Bauteile eins werden, ist das Hartlöten oft die bessere Wahl. Hierbei entsteht deutlich mehr Hitze – in Form von Temperaturen über 450 °C. Entsprechend kann man auch den Grad der Festigkeit zwischen Weichlöten und Schweißen einordnen. Es entstehen auf diese Weise also wirklich hochfeste Verbindungen.

Zudem benötigst du keinen Strom. Ein Lötbrenner reicht als Wärmequelle zum Löten aus. Der ist noch dazu enorm vielseitig: Du kannst ihn neben dem Löten auch zum Entfernen von Lack oder Auftauen von Wasserrohren nutzen.

Doch auch das Löten auf Härte hat seine Nachteile: Kombinierst du unterschiedliche Metalle, führt das nämlich zum Peltier-Effekt. Das bedeutet, dass an den Lötstellen Wärme erzeugt oder entzogen wird, sobald Strom fließt. Zudem kannst du den Füllstand von Kartuschen beim harten Löten nur schwer bestimmen.

 

Gut vorbereitet: Wichtiges Equipment zum Löten

Das Lot: Essentieller Wirkstoff

Klar, ohne Lot kein Löten: Passende Lote sind in Stärken von 1 bis 1,5 mm erhältlich. Neben Zinn enthält ein Weichlot Metalle wie Kupfer, Silber und Blei. Wie viel Zinn das jeweilige Weichlot enthält, liest du auf der Verpackung, meist liegt es im Bereich von 50 %. Unverzichtbarer Zusatz: ein Flussmittel wie beispielsweise Kolophonium, damit sich das verflüssigte Lot ideal auf den Lötstellen verteilt und nichts oxidiert.

Etwas anders ist das bei Hartlot – es besteht in der Regel aus Messing oder Neusilber. Auch hierfür ist ein Flussmittel unentbehrlich. Lötdraht mit Flussmittel-Seele bringt das Flussmittel bereits mit. Neben bleihaltigem Lötzinn ist auch bleifreier Lötdraht erhältlich.

 

Der Lötkolben: zum einfachen manuellen Arbeiten

Richtig löten lässt sich nur mit einem hochwertigen Werkzeug. Wir raten dir beim Kauf zu Geräten von namhaften Herstellen wie Ersa, FREUND oder BGS. Mit ihnen kannst du dir einer hohen Qualität und langer Lebensdauer sicher sein. Ein guter Lötkolben ermöglicht dir, die Temperatur nach Wunsch einzustellen. Noch komfortabler sind komplexe Lötstationen wie unser Topseller Ersa RDS 80 mit Digitalanzeige. Sie regeln die Temperatur elektronisch und gewährleisten damit eine gleichbleibend erhitzte Lötspitze.

Fakt ist: Wie du mit der Lötspitze arbeitest, hat entscheidenden Einfluss auf deine Resultate beim Löten. Bei Detailarbeiten erleichtert ein Miniatur-Lötkolben die Arbeiten und macht punktgenaues Löten möglich. Zum Löten von Blechen greifen Profis zum Hammer-Lötkolben, der sich auch zum Löten von Sonnenkollektoren und Bleiverglasungen perfekt eignet.

 

Die Lötpistole: besonders ergonomisches Arbeitsgerät

Ist das Arbeiten mit einem Lötkolben nichts für dich, kannst du auf eine Alternative zurückgreifen. Eine Lötpistole wie etwa die Elektroschnelllötpistole MULTI-SPRINT 75W aus dem Hause Ersa ist die zweite Möglichkeit zum sauberen und zugleich leichtfertigen Löten – vorausgesetzt du weißt, wie du richtig vorgehst!

Anders als beim elektrischen Lötkolben wird die Lötspitze bei einer Lötpistole durch einen hohen Strom erhitzt. Dieser Strom fließt durch die schlaufenförmige Spitze des Geräts. Zusammengefasst: Was du nun nutzt, ist eine reine Geschmacks- und Entscheidungsfrage; und sicher auch ein wenig Gewohnheit. Löten mit Kolben oder Pistole – beides funktioniert erstklassig.

 

Sicherheit geht vor: Nur in sauberer Umgebung löten

Ja, dieser kleine Appell muss sein: Allzu oft passieren Arbeitsunfälle, weil im entscheidenden Moment Kleinigkeiten vernachlässigt wurden. Also, spar dir diesen Stress von Anfang an: Achte auf eine grundlegende Arbeitssicherheit unmittelbar vorm Löten.

Säubere deine Werkstücke bzw. Bauteile vor dem Löten gründlich. Befreie alles, womit du arbeitest, penibel von Ölen, Fetten und Zunder. Nur, wenn du dich daran hältst, wird die Lötstelle wirklich fest sein. Denke auch daran, die Spitze des Lötkolbens vorab zu reinigen. Nimm hierfür einfach einen herkömmlichen Lötschwamm oder einen Trockenschwamm aus Metallwolle zur Hand.

Wenn du dann loslegst, denke auch an eine Absaugung für den entstehenden Lötrauch; andernfalls sollte dein Arbeitsplatz ausreichend belüftet sein. Verwendest du eine Schutzbrille, bleiben deine Augen zudem vor Verletzungen durch gefährlichen Funkenflug bewahrt. Da du mit Flussmitteln arbeitest, ist überdies direkter Hautkontakt zu vermeiden.

Ist alles erledigt, solltest du einen Halter für deinen Lötkolben in Reichweite haben. Nur so wird dieser sicher abgelegt, ohne Feuer zu verursachen. Generell gilt: Was brennbar ist am Arbeitstisch, gehört nicht an den Platz. Zum krönenden Abschluss: Bitte stets Hände waschen. Die Chemie und so, du weißt … Alles klar?

 

Richtig löten lernen – in 3 Schritten

Bei all den Erklärungen und technischen Details, mag alles hin und wieder etwas kompliziert klingen. Das ist es aber in Wahrheit nicht. Im Grunde brauchst du nur folgenden Ablauf beim Löten beherzigen:

 

  • Benetzen

Halte die Lötspitze an dein zu verlötendes Werkstück. Führe jetzt den Lötdraht zwischen Lötspitze und Werkstück. Hinweis: Bei einem Lötdraht mit Flussmittel-Seele ist das Flussmittel bereits enthalten. Führe den Lötdraht nun vorsichtig und gefühlvoll nach, bis die Kontaktfläche vollständig benetzt ist.

  • Fließen

In der zweiten Phase erstarrt das Lot. Prüfe beim Zurückziehen der Lötspitze unbedingt, ob es zu einer vollständigen Benetzung gekommen ist. Schau also genau hin. Für das Weichlöten gilt die Formel: Es bedarf so viel Hitze wie gerade nötig – in so kurzer Zeit wie nur möglich. Wartest du zu lange, kannst du das Material empfindlicher Bauteile schnell zerstören. Also, hab die Zeit im Blick!

  • Binden

Vermeide während der dritten und letzten Phase das Entstehen von feinsten Erschütterungen an der Lötstelle. Der gesamte Lötvorgang sollte innerhalb von 2 bis 5 Sekunden abgeschlossen sein. Warte nicht länger. Ziehst du hingegen zu schnell das Lot weg, entstehen ebenfalls instabile Lötstellen. Du brauchst also ein bisschen Feingefühl. Es ist nur eine Frage der Übung.

 

Daran erkennst du eine gelungene Lötstelle

Bitte vergiss nicht, zum Arbeitsende hin dir deine Ergebnisse in Ruhe anzuschauen. Das Lötzinn sollte in Form einer Hohlkehle verlaufen sein – und darf keine Halbkugel ausbilden. Leiter auf einer Leiterplatte sollten sich unter dem Zinnmantel nicht abzeichnen.

Eine saubere Lötstelle setzt einen kleinen Benetzungswinkel voraus. Ideal sind etwa 25°. Sieht alles genau wie beschrieben aus? Glückwunsch, dann darfst du dich über eine gute Arbeit beim Löten freuen!

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