Flussmittel
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Der Helfer der Lötverbindung: das Flussmittel
Das Löten ist die übliche Art Metalle dauerhaft zu verbinden, ohne dass diese angegriffen (angeschmolzen) werden sollen. Dazu kommt ihm eine überragende Bedeutung im Elektrowesen zu, da solche mit Lot und Flussmittel erzeugten Verbindungen über die Verbindungsstelle Strom fließen lassen können, im Gegensatz zu einer Klebung etwa, was daran liegt, dass das Lot selbst eine Metalllegierung ist. Doch bei der Wahl von Lot und Lötwasser/Lötpaste sollte man sowohl die Art des Lötverfahrens kennen, als auch die zu lötenden Metallarten und den Zweck der Verbindung, da sich daraus die Wahl der Produkte ableitet.
Aber was soll jetzt ein Flussmittel bewirken?
Es geht um die Verdrängung von Sauerstoff-Verbindungen an den Kontaktflächen der beiden zusammenzufügenden Metalle. Diese Verbindungen im mikroskopischen Bereich werden Oxide genannt. Sie entstehen beim Reagieren des Materials mit der Umgebungsluft und stellen eine milde Form der Korrosion dar (Rost wäre eine der bekanntesten, weniger milden Erscheinungsformen von Oxidationen, an Eisen. Dergleichen Grünspan an Kupfer, Zinkoxid an Zink). Sie schwächen dazu die Verbindung, wenn sie nicht vom Flussmittel reduziert werden. Wenn dieses erst mal durch flüssigen Auftrag oder Schmelzen eines pastösen Mittels die Metallfläche benetzt hat, wirkt es zudem als Schutzschicht für eine sonst gleich wieder einsetzende Oxidation. Es wirkt der Oberflächenspannung des verflüssigten Lots entgegen, damit ein flächiger Auftrag möglich wird und sich keine kugelförmigen Gebilde oder Tropfen bilden, ansonsten würde das Lot versuchen aufgrund seiner Molekularkräfte die Oberfläche so klein wie möglich zu halten, was dann zur Kugelform führt, wenn es sonst keine Kräfte darauf wirken. Bei der Wahl des Flussmittels muss man nun wissen, ob man weichlötet (wie in der Elektrik/Elektronik) oder hartlötet. Der Unterschied liegt in den zur Anwendung kommenden Temperaturen und natürlich dem spezifischen Lot. In der Festigkeit des Ergebnisses liegt das Hartlöten zwischen dem Verschweißen und dem Weichlöten. Da das Verhalten des Flussmittels auf die unterschiedlich hohe Temperatur beim Hart- oder Weichlöten <450 Grad gilt als die Trennlinie> abgestimmt ist, kann nicht beliebig welches verfahrensübergreifend eingesetzt werden. Die Wahl des Lötwassers oder der Lötpaste hat auch in Abstimmung auf das verwendete Lotmaterial, also dessen Metalllegierung, zu geschehen. Etwa eine ausgewiesene (Hartlöt-)Paste für Silberlote auch nur für eben solche.
Flussmittel im Einsatz
Neben anderen Vorbereitungen des Lötens und der mechanischen Reinigung der Lötstelle wird das Flussmittel mit elektrischem Lötkolben oder Lötbrenner nach Aufstrich erhitzt, und zwar über den Schmelzpunkt des eingesetztes Lotes hinaus, damit dieses auch verflüssigt, wenn es dagegengehalten wird. Im Moment des Zusammenfügens ist es wichtig, dass die beiden zusammenzufügenden Metallteile bewegungslos bleiben, um die Lotstelle nicht zu einer ’kalten‘ werden zu lassen, wie man das im Elektrobereich nennt. Fehler in der Temperierung können den Defekt aber auch erzeugen. Nach erfolgreicher Verlötung wird das Erkalten abgewartet, dann Rückstände des Flussmittels entfernt, da es bei Verbleiben korrosionsfördernd sein kann.