Mitarbeitergewinnung ist Chefsache!

4. Dezember 2019

Fachkräftemangel ist das Wort der Stunde. Mittlerweile ist die Lage am Arbeitsmarkt sogar so prekär geworden, dass Experten von einem Kräftemangel per se sprechen. Dennoch gibt so einiges, was Handwerksbetriebe tun können, um bei der Mitarbeitergewinnung nicht zu verlieren!

Die Kolumne stammt von Frederick Roehder, Geschäftsführer und Gründer von Contorion

Die extreme Verknappung des Personalangebots zieht ungeheure Konsequenzen für Arbeitgeber nach sich. Wir hören von unseren Kunden die wildesten Geschichten: Sie lösen Kredite ab, um Mitarbeiter in ihre Betriebe zu locken, oder stellen Mitarbeiter ein, die gerade aus dem Gefängnis freigekommen sind.

Die Arbeitssuchenden haben zudem immer höhere Ansprüche an ihren Arbeitgeber. Warum? Weil es viele attraktive Angebote gibt, zwischen denen sie wählen können. Aufgrund der starken Konjunktur geht es vielen Firmen gut. Sie wollen einstellen und buhlen um die wenigen Arbeitssuchenden.

Was kann in einer solchen Situation ein kleiner Betrieb tun, um bei der Mitarbeitergewinnung zu punkten? Meiner Meinung nach sind es vor allem zwei Strategien, die zum Erfolg führen: eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen und die Suche nach Mitarbeitern zur Chefsache erklären! Mitarbeitergewinnung ist heutzutage eine bedeutende, strategische Aufgabe. Um sie erfolgreich zu meistern, sollte sie unbedingt beim Chef selbst liegen.

Zu Punkt eins: Die Firmenkultur ist mittlerweile zum entscheidenden Aushängeschild von Unternehmen geworden. Die Generationen Y und Z arbeiten nicht mehr um jeden Preis. Bei der Wahl des Arbeitgebers sind ihnen neben Gehalt »weiche« Faktoren wie eine ausgewogene Work-Life-Balance und Wertschätzung ebenso wichtig. Chefs sollten sich fragen: Wie lauten die Forderungen der jungen Generationen und wie kann ich ihnen, mit meinen Möglichkeiten,entsprechen? Das beginnt schon beim Umgangston: Y und Z fordern einen respektvollen Umgang. Sie wollen selbstbestimmt arbeiten, ihren Arbeitstag möglichst individuell gestalten und Spaß haben.

Warum nicht mal in einen Kicker im Pausenraum investieren? Veranstaltungen nach der Arbeit fördern zusätzlich das Gemeinschaftsgefühl. Experten sprechen vom sogenannten Sozialen Klebstoff, der Mitarbeiter zusammenschweißt und neue Mitarbeiter anlockt.

Zu Punkt zwei: Der Chef selbst muss einen signifikanten Teil seiner Arbeit für die Mitarbeitergewinnung verwenden. Das umfasst unter anderem den Aufbau und die Pflege eines Netzwerks – zum Beispiel zu Schulen und Arbeitsagenturen – und natürlich die aktive Ansprache potenzieller Mitarbeiter. Der Chef ist das Aushängeschild seines Betriebs und sollte nicht davor zurückschrecken, die Belange seiner Firma publik zu machen.
Sollte der Chef persönlich dazu keine Zeit haben, muss ein Personalposten geschaffen oder externe Hilfe geholt werden. Passivität und Zurückhaltung bei der Suche nach Mitarbeitern kostet Zeit und verpulvert letztendlich eine Menge Geld. Also, mein Aufruf an alle Chefs: Nehmt euch der Sache an!

Mit der Mitarbeitergewinnung hat dein Betrieb keine Probleme?
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HAND-DRAUF-Redaktion

Von Werkzeug bis Unternehmensführung: Mit unseren Ratgebern wollen wir Handwerker*innen Antworten auf viele Fragen geben.

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