Stromaggregate: mobile Power für deine Baustelle

13. November 2021

Mit einem Elektro-, Benzin- oder Diesel-Stromerzeuger hast du jederzeit ein zuverlässiges Notstromaggregat zur Hand. Autonome Stromerzeugung gelingt dir so fast überall, auch wenn gerade keine andere Stromquelle in der Nähe zu finden ist. Aber wie unterscheiden sie die praktischen Generatoren untereinander? Hier kommt unser Überblick für dich.

Glaubt man statistischen Messungen, leidet jeder Betrieb in Deutschland im Durchschnitt unter einer Viertelstunde Stromausfall pro Jahr – und verliert damit kostbare Arbeitszeit. Das muss nicht sein, oder? Nein, ein Elektro-, Benzin- oder Diesel-Stromaggregat beugt diesen Situationen vor. Ob im Rechenzentrum, der Produktionshalle oder anderswo: Die inzwischen leisen und meist umweltfreundlichen Geräte halten deinen Betrieb mit Strom immer am laufen. Oft auch bei Wind und Wetter unterwegs.

Wie funktioniert ein Stromaggregat grundsätzlich?

Ein portables Stromaggregat besteht zuallererst einmal aus zwei Komponenten: Kraftmaschine und Generator. Du kannst das ganz gut mit der Lichtmaschine in einem PKW vergleichen. Anders als im Fahrzeug treibt der eingebaute Motor allerdings das Stromaggregat selbst an. Das Ergebnis? Es entsteht Strom, mit dem du sofort angeschlossene Verbraucher wie Elektrowerkzeuge und Pumpen betreiben kannst. Wo immer du deine Geräte gerade brauchst. Unabhängig einer festen Stromquelle. Schon praktisch, oder?

 

Welche Arten von Generatoren gibt es?

Vorweg sei gesagt: Stromaggregate lassen sich mehrfach unterscheiden – nach Leistungsklasse, der Qualität der erzeugten Energie und ihrer grundlegenden Energiequelle. Schauen wir uns das mal der Reihe nach an …

Stromaggregate nach Art ihrer Leistung

Als Kraftmaschine haben die meisten portablen Stromerzeuger in ihrem Inneren Viertakt-Motoren mit einem Hubraum von 50 – 400 cm³ verbaut. Die Ausgangsleistung solcher Geräte liegt bei 1,5 -10 PS. Diese Art von Stromgeneratoren verwenden Benzin oder Diesel als Treibstoff, einige wenige arbeiten mit Flüssiggas (LPG). Daneben existieren auch Generatoren mit Zweitakt-Motoren, die ganz ähnlich funktionieren. Aufgrund ihrer wirklich schlechten Umweltverträglichkeit werden letztere aber heute kaum noch verbaut. Wir empfehlen solche Geräte daher auch nicht.

Stromaggregate nach Reinheit der erzeugten Energie

Eine zweite Einordnung ist mindestens ebenso wichtig: Die Frage danach, wie hochwertig das Energieresultat der Generatoren ist. Um konkreter zu werden: Konventionelle Stromerzeuger haben oft das Problem, dass bei diesen überproportionale Schwankungen von Spannung und Stromstärke auftreten. Inverter-Stromerzeuger synchronisieren hingegen laufend den abfließenden Strom mit den Sollwerten. Sie eignen sich daher besser für deinen Anschluss an Firmen-Laptops, Beamer und andere empfindliche elektrische Geräte des Betriebs.

Ein Hinweis zur weiteren Unterscheidung: Viele Stromerzeuger, die mit Diesel arbeiten, geben neben 230 V Wechselstrom auch 400 V Starkstrom aus. 400 V Dreiphasenwechselstrom wird von leistungshungrigen Verbrauchern wie Herden, Schweißgeräten, Kreissägen und Hebebühnen verlangt. Im Dauereinsatz auf Baustellen kann das von Vorteil sein. Wir empfehlen dir das Makita Notstromaggregat 2,8 kVA EG2850A, das durch eine lange Betriebsdauer und durch großen Tankinhalt überzeugt. Auch der Endress Stromerzeuger ESE 3000 i 3 kVA ist aus unserer Sicht eine sehr gute Wahl.

 

Die richtige Wahl: Stromerzeuger nach Verbrauchertyp

Nun zur wichtigen Frage: Welchen Stromerzeuger solltest du für welchen Verbrauchertyp nutzen? Zur Wahl stehen dir generell drei verschiedene Ausführungen, die wir dir hier in Kürze vorstellen wollen.

Ohmsche Verbraucher

Ein ohmscher Verbraucher transformiert in hohem Maße: Dieser Verbrauchertyp wandelt deinen Strom fast vollständig in eine andere Energieform um. Oder anders gesagt: Der Strom wird fast komplett in Licht, Wärme oder Kälte überführt. Einfache alltägliche Beispiele hierfür stellen Glühlampen, Heizstrahler und Kühltruhen dar. Der Strom fungiert zur Beleuchtung, Beheizung beziehungsweise zur Kühlung der Arbeitsgeräte. So entsteht ein konstanter Widerstand im Stromkreislauf – und deine Geräte lassen sich ohne Einschränkungen an Stromerzeugern betreiben.

Induktive Verbraucher

Eine zweite Form stellen die induktiven Verbraucher dar. Dabei handelt es sich oft um Geräte mit Elektromotoren. Der Unterschied zu ohmschen Verbrauchern: Bei induktiven Modellen wird ein hoher Anlaufstrom verbraucht, den der Generator abdecken muss. Das bedeutet einen effektiven Energieverlust. Für diesen „Stromverlust beim Einschalten” gibt es natürlich Gründe:

  • magnetische Sättigung des Transformators
  • träg anlaufende Anker und Rotoren

Schließt du induktive Verbraucher an – wozu im übrigen fast alle Elektrowerkzeuge zählen – bedenke bitte folgendes: Dein Stromgenerator sollte dann neben einer bloßen Wirkleistung auch eine Blindleistung bereitstellen. Beide zusammen ergeben die sogenannte Scheinleistung, angegeben in kVa (Kilovoltampere), die dein Stromaggregat abdecken muss. Alles klar?

Kapazitive Verbraucher

Eine dritte Variante bilden die sogenannten kapazitiven Verbraucher. Zu ihnen gehören Kondensatoren und Ladegeräte. Ihre Arbeitsweise unterscheidet sich noch ein weiteres Mal: Sie bilden einen Scheinwiderstand, entziehen dem Stromkreis im Unterschied zu anderen Verbrauchern aber keine Energie. Wichtiger Hinweis: Wie du sie ordnungsgemäß an deinen jeweiligen Stromgenerator anschließt, liest du in den Hinweisen des einzelnen Herstellers.

In der Praxis: Wo du Stromaggregate einsetzen kannst

In seiner wichtigen Funktion als quellenunabhängiger Stromerzeuger gewährleistet ein Inverter-Notstromaggregat den fortlaufenden Betrieb deiner wichtigsten Geräte. Wenn deine Stromversorgung nicht immer gesichert ist, solltest du ein solches Gerät an Bord haben. Es kann so dein Stromnetz zeitweise umfassend ersetzen und die Arbeitsprozesse rund um die Uhr aufrecht erhalten, weil es als mobiler Stromerzeuger dient.

Wo aber werden Stromaggregate am meisten gebraucht, ganz gleich ob sie mit Diesel, Benzin oder Flüssiggas tätig werden? Besonders am Bau, in der Forstwirtschaft und bei Veranstaltungen aller Art sind sie heute ein Muss. Unser Arbeitsleben und wir selbst agieren immer flexibler. Die autonome Stromversorgung ist genau deshalb heute ein hohes Gut in vielen Handwerksbetrieben. Markengeräte von STIER, Makita und Endress arbeiten meist in einem Bereich von 1-8 kVA und sind eine wertvolle Unterstützung für viele geworden.

Welche Leistung benötigen Stromaggregate?

Weiter oben in diesem Beitrag hast du bereits gelesen, dass das Ergebnis aus Wirk- und Blindleistung die sogenannte Scheinleistung ergibt. Diese berechnet sich in kVA für Kilovoltampere und ist mehrfach höher als die reine Nennleistung. Das ist ein wichtiger Parameter, den du kennen solltest. Denn willst du induktive Verbraucher wie Rasenmäher, Tauchsäge oder Staubsauger mit Strom versorgen, solltest du mit dieser Recheneinheit gut vertraut sein. Auch unsere Notstromaggregate im Contorion Online-Shop enthalten meist eine Angabe in kVA.

Wie viel Leistung deine Geräte nun brauchen, lässt sich nur im Einzelfall genau sagen. Fakt ist: Vor allem ältere Generatoren verfügen über keinen Einschaltstrombegrenzer, was einen hohen Anlaufstrom zur Folge hat. Wieder andere Geräte erfordern sehr reinen Strom, weil diese Geräte sonst sehr sensibel reagieren. Am besten fragst du auch hier einmal im Einzelfall bei dem*der Hersteller*in nach – so gehst du auf Nummer Sicher.

 

Richtig tanken: Welchen Kraftstoff braucht dein Stromaggregat?

Heute weit verbreitete moderne Stromaggregate mit Zweitakt-Motor bringen ihre Leistung dank eines Kraftstoffgemischs aus Öl und Benzin. Vor allem kleine und mittelgroße Stromgeneratoren werden mit Benzin betankt. Gute Beispiele hierfür sind der beliebte

Endress Stromerzeuger ESE 2000 i Silent 1,6 kVA und auch das leistungsstarke Makita Notstromaggregat 2,2 kVA EG2250A.

Größere mobile Stromaggregate und auf LKWs montierte Stromaggregate arbeiten hingegen in der Regel mit Diesel als Kraftstoff. Auf solche Diesel-Generatoren greift etwa die Feuerwehr oder das THW zurück.

Eher ein Nischenthema am Markt: mit Flüssiggas betriebene Stromerzeuger. Sie sind im Gegensatz zu mit Diesel, Öl oder Benzin betriebenen Modellen emissionsarm und damit vergleichsweise umweltfreundlich. Besonders sparsam gehen Inverter-Stromaggregate mit Kraftstoff um, da sie nur bei Anforderung der Höchstleistung unter Volllast laufen.

 

Kurz erklärt: Was ist ein Inverter-Stromaggregat?

Der Blick ins Lexikon sagt uns: Bei einem Inverter handelt es sich um ein elektrisches Gerät, das Gleichstrom in Wechselstrom oder auch Gleichspannung in Wechselspannung überführt. Es wandelt also Strom um. Das ist die kurze Antwort.

Etwas ausführlicher klingt die Erklärung wie folgt: Konventionelle Stromgeneratoren müssen eine bestimmte Motordrehzahl einhalten, damit sie Strom mit der benötigten Netzfrequenz von 50 Hertz produzieren können. Weil das selten sehr genau gelingt, kommt es zu teils kräftigen Schwankungen bei Spannung und Stromstärke. Wie du schon gelernt hast, tolerieren aber viele Computer und Elektrogeräte nur Mini-Abweichungen.

Hier kommt ein Inverter-Stromerzeuger ins Spiel. Er sorgt dafür, dass alles sauber läuft: Der Inverter produziert Gleichstrom, der in einen elektronisch stabilisierten Wechselstrom oder Drehstrom letztlich eben umgewandelt wird.

Dank einer Abkopplung vom Motor im Zuge der Stromerzeugung bieten sich mit Inverter-Stromaggregaten viele Vorteile auf einmal:

  • leiser Lauf
  • geringer Verschleiß
  • geringer Treibstoffverbrauch
  • leichter und kompakter als konventionelle Stromerzeuger

Möchtest du im Handwerk ausschließlich robuste Geräte wie Kreissägen oder Hochdruckreiniger anschließen, ist ein Inverter allerdings nicht unbedingt super wichtig. In diesem Falle sind leistungsstarke konventionelle Stromaggregate nach wie vor eine gute Alternative für dich.

HAND-DRAUF-Redaktion

Von Werkzeug bis Unternehmensführung: Mit unseren Ratgebern wollen wir Handwerker*innen Antworten auf viele Fragen geben.

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