Garten winterfest machen – 6 wichtige Tipps

Das sind die 6 besten Tipps für einen winterfesten Garten

Ganz egal, ob es sich bei Ihrem Garten um einen Schreber-Garten handelt oder es um Ihr Grundstück mit dem Einfamilienhaus geht: Wind, Frost, Regen, Hagel und Schnee setzen den Gebäuden immer zu, aber auch Pflanzen und Wasseranlagen wie Teiche müssen vor dem Winter geschützt werden. Wir haben die Top 6 Tipps zusammengestellt, mit denen Ihr Garten unbeschadet die kalte Jahreszeit überstehen wird.

1. Fassade

Dichtheit des Dachs kontrollieren

Gerade im Winter ist ein gutes Dach über dem Kopf wichtig. Ihren Schreber-Garten werden Sie in der kalten Jahreszeit höchstwahrscheinlich nicht mehr sehr oft aufsuchen, sodass es hier umso eher zu Schaden kommen könnte, wenn das Dach undicht ist: Feuchtigkeit, die eindringt, kann sehr schnell den ganzen Dachstuhl beschädigen. Jede einzelne Reihe von Dachziegeln sollte dabei überprüft werden. Beschädigte oder locker sitzende Dachpfannen muss man austauschen. Auch die Dachrinnen sind nicht zu vergessen: Reinigen Sie sie gründlich vom Herbstlaub, zum Beispiel mit einem effektiven Laubbläser. Bei Flachdächern muss man auch die Wasserabläufe beachten. Schmelzwasser muss nämlich jederzeit ablaufen können, damit es nicht in das Mauerwerk eindringen kann. Gefriert es dort, kann es durch die Ausdehnung zu Rissen in der Fassade kommen.

Risse in der Fassade beseitigen

Gleiches Verhalten des Wassers beobachtet man natürlich auch bei bereits bestehenden Fassadenrissen – wenn es gefriert, so können diese weiter aufplatzen. Noch vor dem ersten Frost sollte man Risse und Platzer in der Fassade deshalb beseitigen, was recht schnell erledigt ist, falls sie noch klein und nicht tiefgreifend sind. Deshalb gilt es auch hier, regelmäßige (!) Inspektionen durchzuführen.

Außenbeleuchtung überprüfen

Gerade im Winter, wo es schnell und für lange Zeit dunkel wird, besteht aufgrund der Nässe und Glätte eine besondere Gefahr durch mangelnde Beleuchtung. Dies betrifft vor allem die Gehwege, die Außentreppen, die Eingänge und die Auffahrt sowie die Garage, falls eine vorhanden ist. Eine gute und an bestimmten Stellen (z. B. Auffahrt, Hauseingang) automatisch funktionierende Beleuchtung trägt außerdem zum Einbruchschutz bei. Deshalb sollten abgebrannte Leuchten ersetzt und evtl. weitere installiert werden.

2. Terrasse und Balkon

Gartenmöbel einlagern

Winterharte Gartenmöbel aus Aluminium oder Edelstahl oder auch aus Teakholz oder Robinie können unter geeigneten Schutzhüllen problemlos im Freien überwintern. Wichtig ist dabei eine gute Material- und Verarbeitungsqualität. Holzmöbel aus Buche oder Fichte gehören hingegen zu den Möbeln, die in jedem Fall drinnen eingelagert werden sollten. Andernfalls können sonst schnell Risse im Lack entstehen, die Schimmel oder Schädlingsbefall begünstigen.

Eine Lagerung im geschützten Innenbereich macht jedoch generell für alle Gartenmöbel Sinn. So sind sie vor witterungsbedingten Farbveränderungen geschützt. Verschmutzungen, die durch nasskaltes Winterwetter auftreten, müssen im Frühjahr nicht mühsam entfernt werden.

Ablaufrinnen und Rohre freihalten

Funktionsfähige Ablaufrinnen sind auch auf Balkon und Terrasse sehr wichtig. Sie sollten deshalb rechtzeitig nach dem letzten Laubfall von Blättern befreit werden, damit sich später kein Schnee- und Regenwasser stauen kann. Auch die Rohre sollte man säubern – notfalls vom Fachmann, wenn eine stärkere Verstopfung vermutet wird. Regelmäßiges Kehren von Laub und Wegräumen von Matsch sowie Schnee auf Balkon und Terrasse ist aus Sicherheitsgründen sehr wichtig – andernfalls besteht höchste Rutschgefahr.

Markisen säubern

Auch Markisen sollten, bevor sie eingerollt werden, gründlich gereinigt werden. Losen Schmutz und Laub kann man mit einem weichen Besen wegkehren. Schlamm und anderer Schmutz kann danach mit einem Gartenschlauch abgespritzt werden. Flecken kann man mit etwas Waschmittel und Wasser behandeln. Wichtig ist, dass man die Markisen vor dem Einrollen ordentlich trocknen lässt, um Schimmelbefall und Bildung von Wasserflecken zu verhindern.

3. Teiche, Brunnen, Bewässerungsanlagen

Brunnen und Wasserspiele frostsicher isolieren

Brunnen und Wasserspiele sollten für den Winter mit einer Schutzfolie abgedeckt werden. Alle Gartenpumpen werden abgebaut und in Wassereimern gegen den Verschleiß gelagert. Nicht fest installierte Brunnen (wie z. B. Terrassenbrunnen) ziehen um in trockene, frostsichere Räume wie den Wintergarten.

Wasserleitungen und Außenarmaturen schützen

Um Frost- und Kälteschäden an Wasserleitungen zu vermeiden, werden diese vor Beginn der Kälteperiode komplett entleert. Außen liegende Rohre sollten zusätzlich mit geeigneten Dämmmaterialien isoliert werden. Um Schäden an Außenarmaturen zu vermeiden und diese gleichzeitig auch bei Frost verfügbar zu machen, sollte man bei Bedarf in frostsichere Außenwasserhahnsysteme investieren. Hierbei macht es ein Sperrventil im warmen Innenbereich möglich, dass im Außenbereich des Wasserhahns nichts als Luft bleibt. Die wasserführenden Bereiche an der Außenarmatur werden durch ein spezielles Belüftungssystem restentleert.

Den Teich auf den Winter vorbereiten

Ein wesentliches Problem im Teich stellt die organische Masse dar, die sich zersetzt. Hierbei wird viel Sauerstoff verbraucht, der gerade unter der Eisdecke Mangelware ist. Leben dort Fische, könnte dies vor allem für sie ein Verhängnis werden. Absterbende Pflanzenteile und reingefallener Laub müssen deshalb sorgfältig entfernt werden. Auch Fadenalgen und andere Zersetzungsmassen muss man herausnehmen, da sie Stickstoff-Verbindungen freisetzen, die schädlich sind für die Lebewesen im Teich. Nichts desto trotz sollte man eine Stelle vor dem endgültigen Zufrieden bewahren, damit hier entstehende Faulgase entweichen und Sauerstoff zugeführt wird. Für gewöhnlich nimmt man Styropor oder ein größeres Holzstück, das auf der Eisfläche schwimmt und so einen Bereich eisfrei hält. In eine bestehende Eisdecke darf kein Loch mit einer Axt o. ä. reingehauen werden: die Druckwelle kann die Schwimmblase der ruhenden Fische beschädigen.

4. Bäume und Sträucher

Baumbeschnitt nach dem Laubfall

Je nach Baumart kann der ideale Zeitraum für den Baumschnitt variieren. Eine gute Jahreszeit ist prinzipiell für Obstbäume zum Beispiel im Herbst, kurz vor Beginn des Winters, wenn keine Blätter mehr die Sicht auf Äste und Zweige behindern. Nach dem Laubfall sollten Triebe zurückgeschnitten und abgestorbenes Geäst entfernt werden – jedoch auf keinen Fall bei Frost und Nässe. Ansonsten können die empfindlichen Zweige brechen und Schnittwunden nicht heilen.

Hecken zurückschneiden

Ob Feldahorn, Hainbuchen oder Kirschlorbeer: Alle diese Heckenpflanzen sollten mindestens einmal im Jahr gestutzt werden. Der letzte Rückschnitt kann bereits im September erfolgen. Wichtig ist, dass die Triebe bereits ihr Triebwachstum (je nach Wetterlage) eingestellt haben. Bei größeren Sträuchern oder sogar Bäumen ist es natürlich ratsam, eine Heckenschere mit Akku zu verwenden.

Beim Zurückschneiden sollten abgestorbene Äste und Laub von der Hecke entfernt und diese wieder zu ihrer Wunschform zurückgeschnitten werden. Wichtig dabei: Nicht zu viel abschneiden, nur die Menge, die tatsächlich hinzugewachsen ist.

Obstbäume anstreichen

Für eine ertragreiche Ernte im kommenden Jahr benötigen Obstbäume eine besondere Pflege. Damit die empfindliche Baumrinde bei Frost und Kälte keinen Schaden nimmt, sollte vor Beginn des Winters der Baumstamm mit weißer Farbe angestrichen werden. So bleibt die Rinde elastisch und auch die Baumkrone kann noch optimal mit Nährstoffen versorgt werden.

Dieser Farbanstrich ist bei jungen Obstbäumen besonders wichtig. Ist die Farbe verblasst, bewirkt sie auch keinen Frostschutz mehr. Es lohnt sich daher, auf hochwertige Farbe zu setzen, die den ganzen Winter über Schutz spendet.

5. Blumen

Frühlingsblüher im Herbst pflanzen

Wer im Herbst schon den Frühling pflanzt, bleibt nicht nur einer altbewährten Devise treu, sondern sorgt auch dafür, dass die Frühlingsblüher an ihrem neuen Standort Wurzeln schlagen und sich entwickeln können. So können die Zwiebeln den Winter gut überstehen und im nächsten Frühjahr zeigen sich Tulpen, Narzissen und Co. in voller Blütenpracht. Die beste Zeit für das Pflanzen der Frühlingsblüher-Zwiebeln ist circa von September bis November, je nach konkreter Wetterlage.

Rosen langsam auf die Kälte vorbereiten

Kaum eine andere blühende Schönheit ist so anspruchsvoll wie die Rose. Bereits ab Herbst sollten daher die ersten Vorbereitungen für die Überwinterung getroffen werden. Düngen ist ab jetzt Tabu und vor den ersten kalten Herbstnächten werden alle Blüten und Knospen sowie Laub von der Pflanze entfernt bis beim ersten Frost schließlich abgestorbenes und krankes Gehölz sowie Laub von der Pflanze entfernt wird.

Zum Schutz vor Frost und Kälte wird um die Stämme der Rosenpflanzen locker Erde aufgehäuft. Tannenzweige, die um die Äste gebunden werden oder Jutesäcke und Frostschutzvliese, die Krone und Stämme der Pflanzen umhüllen, bieten den Rosen zusätzlich einen guten Kälteschutz.

Balkonpflanzen vor der Kälte schützen

Im Gegensatz zu Gartenpflanzen sind Balkonpflanzen in Kübeln und Kästen der Winterkälte stärker und direkter ausgesetzt. Hinzu kommt, dass viele der Gewächse nicht winterhart sind und somit nicht dafür geeignet, den Winter ohne Schutz im Freien zu verbleiben. Sie sollten während der kalten Jahreszeit an kühlen und dunklen Orten wie zum Beispiel im Keller gelagert werden. Wer die Pflanzen zusätzlich zurückschneidet, hemmt ihren Wachstum und sorgt dafür, dass Energie eingespart wird. Bei größeren Gartenarbeiten können Sie natürlich auf einen echten Spaten zurückgreifen.

Auch winterharte Balkonpflanzen benötigen Unterstützung, um die kalten Tage unbeschadet zu überstehen. Auf dem Balkon verbleibende Blumentöpfe sollten mit Vlies, Noppenfolie oder Jutesäcken umwickelt werden, jedoch nie die komplette Erde. Zusätzlich kann die Erde mit Tannen- oder Fichtenzweigen bedeckt und die Gefäße auf Holzplatten oder Styropor gestellt werden.

6. Rasen

Laub vom Rasen entfernen und als Bodenmulch einsetzen

So schön das farbenfrohe Herbstlaub auch aussieht, auf dem Rasen sollte es den Winter über nicht liegen bleiben, sonst drohen im Frühjahr gelbe Stellen. Auf Beeten und unter Bäumen kann es hingegen als Schutzschicht gegen Frost eingesetzt werden. Es dient hier als natürlicher Bodenmulch, der schützt, Nähstoffe liefert. Wer auch den Rasen düngen möchte, sollte dies vor dem letzten Schnitt, also ungefähr Anfang Oktober tun. Achten Sie darauf, speziellen, stickstoffarmen Herbstdünger zu verwenden.

Tieren ein Überwinterungsquartier bieten

Laub, denn Sie nicht als Beetschutz verwenden wollen, können Sie zu einem Haufen zusammentragen und Tieren, die auf der Suche nach einem Quartier für den Winter sind, Schutz bieten. Ab Mitte Oktober beispielsweise beginnt der Igel mit seinem Nestbau. Auch Kröten können in solch einem Laubhaufen Unterschlupf finden.

Den Rasen vertikutieren

Der Rasen braucht zu kalten Jahreszeiten viel zirkulierende Luft. Deshalb sollte man ihn im Herbst noch einmal vertikutieren. Wichtig ist, die Messer nicht tief einzustellen (2-3 mm), sodass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Bis Ende Oktober ungefähr haben Sie hierfür Zeit. Dies wirkt wie eine Verjüngungskur auf den Rasen – alte Reste und Moos werden schonend entfernt. Vor dem Vertikutieren sollte man den Rasen auf 2 cm kürzen. Heutzutage geht das auch ganz einfach mit einem Husqvarna Automower.