Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?

22. Juli 2020

Du hast deinen Schulabschluss in der Tasche und Bock auf eine Ausbildung im Handwerk? Wie du den passenden Betrieb findest und was du bei der Bewerbung beachten solltest, haben wir für dich zusammengetragen.

Welcher Beruf passt zu mir?

Handwerk ist vielfältig und hält eine Vielzahl unterschiedlichster Berufe mit verschiedenen Arbeitsbereichen bereit. Ebenso sind die Fertigkeiten, die du aufweisen musst, sehr verschieden. Eine Uhrmacherin, ein Konditor oder eine Bootsbauerin muss andere Talente vorweisen als ein Dachdecker, ein Maurer oder eine Elektrikerin.

Du weißt, dass dir das Handwerk liegt, aber bist dir nicht sicher, welcher Beruf genau zu dir passen könnte? Die Berufsberatung, der Agentur für Arbeit ist ein guter Ansprechpartner., um den richtigen Weg im Berufe-Dschungel zu finden. Anhand deiner Qualifikationen, Fähigkeiten und Vorlieben erstellt ein Berater ein Profil von dir und ermittelt auf diese Weise passende Berufe.

Alternativ gibt es einige Online-Test, die dir die Berufswahl erleichtern. Du füllst einfach einen Fragebogen aus. Anschließend werden dir nach der Auswertung mögliche Berufe vorgeschlagen. Schau hier doch mal vorbei: Berufstest.

Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

Ein passender Beruf ist gefunden? Super, der erste Schritt ist gemacht! Um jetzt einen entsprechenden Betrieb zu finden, in dem du dich ausbilden lassen kannst, stehen dir zwei Wege zur Wahl:

  1. Du fragst bei der Agentur für Arbeit: Die Berufsarbeiter stellen dir eine eine Liste mit Betrieben und deren Ansprechpartnern gern zur Verfügung
  2. Du suchst in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammern nach Betrieben, die freie Lehrstellen anbieten

Um deine Chancen zu erhöhen, solltest du mehrere Bewerbungen verschicken. Nach dem Abschicken der Bewerbung heißt es: warten! Im Idealfall wirst du von mehreren Betrieben zum Vorstellungsgespräch eingeladen. So kannst du dir ein genaues Bild über die einzelnen Betriebe machen und am Ende entscheiden, welcher am besten zu dir passt. 

Wie schreibe ich eine Bewerbung?

Bewerbung per E-Mail oder doch die klassische Bewerbungsmappe per Post verschicken? Das ist dir überlassen. In den meisten Stellenangeboten gibt dein zukünftiger Arbeitgeber an, wie die Bewerbung einzureichen ist.

Für die klassische Bewerbungsmappe solltest du auf das richtige Papier achten, um sie hochwertig erscheinen zu lassen. Wir empfehlen eine Stärke von ungefähr 100 g/m2. ebenso gehört ein schöner Umschlag zum guten Ton.

Die Anfertigung von physischen Bewerbungsmappen kann ganz schön ins Geld gehen, vor allem wenn du viele verschicken möchtest. Kleiner Tipp: Frage bei der Agentur für Arbeit, ob sie einen Teil der Kosten erstatten.

Entscheidest du dich für eine digitale Bewerbung entweder per E-Mail oder über ein Kontaktformular auf der Webseite des Betriebs, achte darauf, dass alle Dokumente in nur einer PDF-Datei und in richtiger Reihenfolge zusammengefasst sind. Vergiss nicht, ein kurzes Anschreiben hinzuzufügen mit dem Hinweis, welche Unterlagen in der Bewerbung zu finden sind.

Reihenfolge deiner Dokumente für die Bewerbungsmappe:

  • Deckblatt (optional)
  • Lebenslauf
  • Motivationsschreiben (optional)
  • Zeugnisse (Schule/Studium/Ausbildung)
  • Zertifikate (Sprachkurse/Auszeichnungen)
  • Praktikums- und Arbeitszeugnisse

Bewerbung mit oder ohne Foto?

Nach dem inkrafttreten des Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im Jahr 2006 läuft die Diskussion über ein vermeintliches Verbot des Bewerbungsfoto. Eine Bewerbung mit Foto soll daher grundsätzlich abgelehnt werden. Die Praxis sieht da meist anders aus. Kaum ein Unternehmen wird trotz des Verbots eine Bewerbung mit Foto ablehnen. Damit du auf der sicheren Seite bist, solltest du deiner Bewerbung kein Bild beifügen.

Junge Auszubildende im Handwerk bedient eine Produktionsmaschine
Das Handwerk bietet sehr viele unterschiedliche Berufe. Informiere dich zum Beispiel bei der Agentur für Arbeit, welcher Handwerksberuf für dich infrage kommt

Ablauf deiner dualen Ausbildung

Warum eigentlich „duale“ Ausbildung? Dual daher, weil deine Ausbildung aufgeteilt ist. Den praktischen Teil absolvierst du in deinem Betrieb, den schulischen Teil in einer Berufsschule. Die theoretischen und praktischen Themen beider Gebiete sind aufeinander abgestimmt. Je nach Beruf und Lehrjahr bist du ein bis zwei Tage in der Woche in der Berufsschule und die restliche Zeit im Betrieb.

Es gibt auch die Möglichkeit, die Schulzeit blockweise zu absolvieren. Die nötigen Informationen hierzu erhältst du, nachdem du einen Lehrvertrag unterschrieben hast, von deiner zuständigen Berufsschule.

Wie lange dauert eine Ausbildung im Handwerk?

Die Dauer deiner Ausbildung beträgt regulär drei Jahre, diese können bei guter Leistung oder entsprechenden Vorkenntnissen (Abitur, bereits abgeschlossene Ausbildung) auf zweieinhalb oder sogar eineinhalb Jahre verkürzt werden. In der Mitte und am Ende der Ausbildungszeit werden zwei Prüfungen abgelegt, je eine schriftliche und eine praktische.
Ist alles geschafft, kannst du am Ende stolz deinen Gesellenbrief in der Hand halten.

Welche Ausbildung machst du und war es die richtige Entscheidung? Hinterlasse einen Kommentar, wir sind gespannt!

HAND-DRAUF-Redaktion

Von Werkzeug bis Unternehmensführung: Mit unseren Ratgebern wollen wir Handwerker*innen Antworten auf viele Fragen geben.

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