Fördermittel für die Digitalisierung

8. Januar 2022

Beratung, neue Website, bessere IT-Infrastruktur: In vielen Handwerksbetrieben herrscht heute Unsicherheit – und zwar darüber, wofür Fördertöpfe zur Digitalisierung genau gut sind; geschweige denn wie man sie anzapft. Wir sagen dir, warum du hier nicht sparen solltest und welche Möglichkeiten in Form von Zuschüssen bestehen.

Von analog zu digital im Handwerk? Klingt weitaus komplizierter als es ist. Denn in Wahrheit steckt auch dein Unternehmen schon mitten im Wandel. Ob du willst oder nicht – die Digitalisierung der Arbeitswelt ist in vollem Gange, von der internen Forschung bis zur externen Kommunikation mit Kund*innen. Wichtig für jede*n Entscheider*in: Wie geht man die Sache generell an? Und wie lassen sich Kosten durch Fördermaßnahmen letztlich reduzieren? Sowohl Länder, Bund als auch die EU haben interessante Programme aufgelegt, die du dir anschauen solltest.

Bedarf eingrenzen: Welche Digitalisierung braucht dein Betrieb?

Fangen wir ganz von vorne an: Mit einer schnell mal angelegten Facebook-Fanpage werden die wenigsten Unternehmer*innen auskommen. Es gehört schon mehr dazu, um deinen Handwerksbetrieb in Zeiten des digitalen Wandels zukunftsfähig zu machen. Das bedeutet: Nicht jede Firma hat den gleichen Bedarf an Maßnahmen – und braucht daher eine andere Förderung als das nächste.

Wie du vorgehst? Bevor du nach irgendwelchen Finanzspritzen Ausschau hälst, mache als bitte folgendes: Befrage Mitarbeitende und Kolleg*innen nach den aufwendigsten Arbeitsschritten im Tagesgeschäft. Wenn du es nicht selbst schon weißt. So kannst du eine stichhaltige Prio-Liste mit einigen wenigen Maßnahmen im ersten Schritt erstellen. Das ist ganz wichtig: Konzentriere dich auf drei bis vier Sofort-Ziele, um einen umsetzbaren Fahrplan zu entwickeln. Vielleicht möchtest du teure, aber dringend benötigte neue Soft- oder Hardware ankaufen. Vielleicht ist es aber eher an der Zeit, das Internetmarketing zu pushen. Finde es heraus.

Wie du schlauer wirst? Scheue dich nicht, gleich am Anfang auf qualifizierte Beratungsleistungen im Digitalisierungsprozess zurückzugreifen. Das schärft eben diese Ziele und gibt dir nachhaltig sinnvolle Handlungsanweisungen. Das Tolle: Auch ausgewählte Beratungen sind förderfähig!

Überblick: Die Förderprogramme des Bund und einzelnen Ländern

Jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil: Ganz gleich, ob du betriebliche Prozesse verkürzen magst, Innovationen deiner Dienstleistungen oder Produkte plant oder ein völlig neuartiges Geschäftsmodell auf digitale Füße stellen willst, in jedem Falle gilt: Du wirst hierbei finanziell nicht allein gelassen. Folgende Fördermaßnahmen hält der Bund bereit:

  • Bundesprogramm „Digital jetzt” vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi): zur Förderung von Investitionen in Digitale Technologien (Hard- und Software) sowie Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeitende in diesem Bereich – Das Antragstool ist für dich online verfügbar.
  • Bundesweites Förderprogramm „go-digital” vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), für Unternehmen mit Niederlassungen in Deutschland: Zuschüsse für klein- und mittelständische Betriebe für Beratung, IT-Sicherheit, Digitalisierung von Geschäftsprozessen sowie Internetmarketing – Das Antragsformular füllt eine berechtigte Beratungsfirma aus.
  • Kein Zuschuss, aber mit fairen Konditionen: ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) – Vergünstigtes Darlehen für Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben.

Sicher sind das die interessantesten und vielersprechendsten Fördermaßnahmen, jene die auf Bundesebene vergeben werden. Doch nicht zu unterschätzen sind auch die Fördertöpfe der einzelnen Bundesländer. Auch sie haben ein Interesse daran, die Digitalisierung der Arbeitswelt regional voranzutreiben: So bieten Hamburg und Bayern beispielsweise einen „Digitalbonus” für Betriebe vor Ort, das Land Berlin eine sogenannte „Digitalprämie”. Unser Tipp: Durchsuche die zentrale Förderdatenbank. So entdeckst alle Möglichkeiten für deine Region schnell und übersichtlich!

Finanzhilfe: Auch die EU unterstützt den Digitalisierungsprozess

Wir hoffen, du bist nun schon ein ganzes Stück schlauer – und weißt erst einmal grundsätzlich, wie du strategisch anfängst. Denn viele Institutionen greifen dir und deinem Handwerksbetrieb unter die Arme. Nur die Rahmenbedingungen für eine Bewilligung ändern sich von Fall zu Fall. Auch die EU hat vielschichtige Förderprogramme zur Unterstützung der digitalen Transformation aufgebaut.

Diese ändern sich allerdings ständig, sodass hier keine einfache Empfehlung von unserer Seite möglich ist. Benötigst du hier weitere Unterstützung, informiere dich am besten im Netz auf den offiziellen Webseiten der Ämter und Behörden. So gelangst du schnell an alle wichtigen Infos. Und nun: Viel Erfolg!

HAND-DRAUF-Redaktion

Von Werkzeug bis Unternehmensführung: Mit unseren Ratgebern wollen wir Handwerker*innen Antworten auf viele Fragen geben.

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