So findest du das richtige Multifunktionswerkzeug

18. September 2021

Schleifen, Bohren und Sägen mit nur einem Gerät – das funktioniert bei kleineren Projekten mit einem handlichen Multifunktionswerkzeug. Einfach den passenden Aufsatz einsetzen und schon kann es losgehen. Lies hier, worauf du beim Kauf eines solchen Tools achten musst und welche Extras dir das Handwerken besonders leicht gestalten.

 

Was ist ein Multifunktionswerkzeug?

Der Name ist bei diesem Werkzeug Programm, denn das Multifunktionswerkzeug, auch Multitool genannt, punktet mit einer Vielzahl an Funktionen. Und so funktioniert es: Je nach Modell ist das Werkzeug mit verschiedenen Aufsätzen ausgestattet, die sich auf den Gerätekopf setzen lassen. Zur Ausstattung gehören bei den meisten Modellen zum Beispiel eine Schleifplatte, eine Polierplatte oder ein Tauchsägeblatt. Für den jeweiligen Arbeitseinsatz wird der passende Aufsatz mit nur wenigen Handgriffen montiert. Wird das Multitool eingeschaltet, bewegt ein leistungsstarker Motor den Gerätekopf. Ein Exzenter setzt diese Drehbewegung in eine oszillierende oder rotierende Bewegung um, die ein schwingender Adapter im Gerätekopf sozusagen auf den jeweiligen Aufsatz überträgt. Je nach Wattzahl kann ein Multifunktionswerkzeug es so glatt mit einem (klassischen) einzelnen Elektrowerkzeug aufnehmen. Besonders leistungsstarke Multifunktionswerkzeuge können sogar zur Bearbeitung von Fliesen und Metall eingesetzt werden. Der Vorteil der Multitools liegt aber nicht nur in ihrer Vielfalt an Funktionen, sie sind auch deutlich leichter und somit handlicher.

 

Für wen lohnt sich die Anschaffung eines Multitools?

Ein spezialisiertes Einzelwerkzeug für jede Aufgabe – das muss nicht immer sein. Denn: In vielen Fällen kann das Multifunktionswerkzeug ein Spezialwerkzeug durchaus ersetzen. Das ist nicht nur deutlich handlicher, sondern unterm Strich auch günstiger. So macht die Anschaffung eines Multitools gerade für Hobbyhandwerker und kleine (Bau-)Projekte den Kauf vieler verschiedener Geräte überflüssig. Große Elektrowerkzeuge sind für kleine Projekte sogar oft überdimensioniert. Die Leistungsfähigkeit der Multitools ist zwar eingeschränkt, dafür punkten diese aber mit ihrer Flexibilität. Auch für erfahrene Profis eignet sich das multitaskfähige Werkzeug, schließlich kommen bei manchen Arbeitseinsätzen das geringere Gewicht, die Flexibilität und die platzsparende Handlichkeit wie gerufen.

 

Welche verschiedenen Multifunktionswerkzeuge gibt es?

Generell unterscheidet man zwischen kabelgebundenen und akkubetriebenen Multitools. Wir haben für dich alle Unterschiede und Vorteile dieser beiden Varianten auf einen Blick gegenübergestellt. Auch wichtig: Wir erklären den Unterschied zwischen einem rotierenden und einem oszillierenden Multifunktionswerkzeug.

 

Kabelgebundene und akkubetriebene Multitools

 

 

Kabelgebundene Multitools

 

Akkubetriebene Multitools
Anwendungsgebiete –       eher für stationären Einsatz sowie für lange Arbeitseinsätze und die Bearbeitung von Hartholz, Fliesen und Metall geeignet

–       perfekt für den Außeneinsatz und Arbeitsorte ohne Stromversorgung

–       geeignet auch für zum Beispiel Messebau, Küchenbau, Yachtausbau, sowie für das Arbeiten in Nischen und engen Räumen

Vorteile

–       sehr leistungsstark plus konstante Leistungsabgabe

–       viele verschiedene Leistungsklassen erhältlich

–       mobil und flexibel arbeiten, kein Verlängerungskabel / keine Kabeltrommel

–       bei frischen Akkus volle Leistung abrufbar

–       erleichert Über-Kopf-Arbeit und Arbeiten in engen Räumen

Nachteile

–       Abhängigkeit von Stromnetz bzw. Stromerzeuger und somit eingeschränkte Mobilität

–       Netzkabel kann zudem zur Stolperfalle werden

–       Akkus lassen in der Leistung nach, Zahl der Ladezyklen ist begrenzt

–       Akku-Neukauf belastet das Budget

–       kein spontaner Einsatz bei leeren Akkus möglich

 

Rotierende und oszillierende Multifunktionswerkzeuge

Ein weiterer Punkt, in dem sich die Tools beziehungsweise Modelle unterscheiden, ist die Art und Weise wie sich die Aufsätze am Gerätekopf bewegen. Bei einem rotierenden Modell drehen sich die Aufsätze im Kreis. Diese Bewegung ermöglicht neben dem Schleifen und Sägen unter anderem auch eine Bohr-, Polier- oder Gravier-Funktion. Mit einem rotierenden Multitool kannst du sowohl großflächige als auch filigrane Arbeiten vornehmen.

Anders funktioniert das oszillierende Multifunktionswerkzeug. Bei dieser kompakteren Variante schwingt der Aufsatz seitlich. Durch diese Bewegung eignet sich das Tool besonders gut für Säge- und Schleifarbeiten, nicht aber für punktuelles Bohren oder Gravieren.

 

Was du beim Kauf eines Multifunktionswerkzeugs beachten solltest

Eins schon vorweg: Die Auswahl an Multitools ist groß. Du findest viele verschiedene Modelle, die sich unter anderem durch Leistungsklassen unterscheiden. Achte hier auf ein ausdauerndes Akku für größere Projekte oder setze auf ein kabelgebundenes Multitool. Wichtig ist auch – und das nicht nur bei größeren Projekten – eine gute Handhabung des Tools. Prüfe vor dem Kauf, ob es gut in der Hand liegt und sich leicht bedienen lässt. Eine wichtige Rolle spielt hier das Gewicht des Werkzeugs. Zu guter Letzt: Ausstattung und Zubehör. Achte darauf, was im Lieferumfang bereits enthalten ist und was du bei Bedarf nachrüsten kannst, sodass dein neues Multitool genau zu deinen geplanten Arbeitseinsätzen passt. Ein praktisches Extra, das dir sauberes, staubfreies Arbeiten ermöglicht, ist übrigens ein Staubsauger-Adapter.

HAND-DRAUF-Redaktion

Von Werkzeug bis Unternehmensführung: Mit unseren Ratgebern wollen wir Handwerker*innen Antworten auf viele Fragen geben.

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