Schlangenbohrer

Wenn ein sehr tiefes Loch, sehr wahrscheinlich ein Durchbohrung, im Holz verlangt ist, greift man zu Schlangenbohrern mit ihren außergewöhnlichen Baulängen, die die meisten Bauholzformate zu durchdringen vermögen.

Schlangenbohrer sind die Spezialisten, wenn es um Tiefe geht

Nun mag man fragen, wozu brauchen wir ‚Schlangenbohrer‘, wenn es doch schon unter den gewöhnlichen Spiralbohrern solche mit Schneide und Gewinde speziell für das Arbeiten in Holz gibt? Außerdem sind da ja noch die Forstnerbohrer? Sogar die Topfbohrer/Lochsägen möchten einem dazu einfallen. Was unterscheidet also Schlangenbohrer von all diesen Holzbohrvorsätzen? - Es ist vor allem die Baulänge, die diesen schlängelnden Bohrertyp auszeichnet. Er wird bis zu 60 cm lang angeboten und sicher gibt es noch ein paar Exoten, die darüber hinausgehen. An seiner Spitze hat er eine Zenterierspitze oder ein kurzes Gewinde zum Reinziehen ins Holz. Es schließt sich eine Schneide an, die senkrecht zur Bohrachse liegt und ein sehr gering steigender Gewindegang zur Abführung von Spänen. Dieser Bohrertyp wird mit geringer Drehzahl und ohne Schlagwerk betrieben. Sein Durchmesser beträgt bis zu etwas mehr als 30 mm, wobei der Schaft fürs Bohrfutter wesentlich schmaler sein kann und für besseren Sitz darinnen als Sechskant ausgeformt ist. Ein runder Bohrfutter würde, gerade bei den großen Durchmessern und den langen Bauformen, leicht in den Backen des Bohrfutters durchdrehen müssen. Forstnerbohrer können ähnliche Durchmesser haben, sind aber immer ziemlich kurz gebaut und haben mit dem Topfbohrer, die für beträchtlich größere Löcher zuständig sind, gemein, dass sie nicht sehr tief ins Holz vordringen können. Der Schlangenbohrer aber mit seiner gewundenen Spirale reicht durch die dicksten Balken. In der Zimmerei fertigt man damit Montagelöcher für Schraubbolzen, die Balken und ähnliches Bauholz miteinander verbinden sollen. Es kann sich auch um die Vorarbeit für eine tiefergehende Verdübelung handeln.

Der Schlangenbohrer hat eine lange Vorgeschichte im manuellen Betrieb

Bevor die Bohrmaschinen aufkamen, gab es schon Schlangenbohrer in Gestalt von Handbohrern mit Kurbelgriffen für den Zimmermann und im Holzschiffsbau. Es handelt sich also um eine Bohrerform, die älter ist als die anderen genannten Holzbohrerarten, und lediglich für den heutigen maschinellen Einsatz modifziert wurde. Abgesehen von einzelnen Schlangenbohrern aller Größen und Längen bekommen Sie bei Contorion auch ganze Sets in Holzkassetten, sodass Sie mit einem Kauf für verschiedene Durchmesser ausgestattet sind.