Cyber-Kriminalität

4. April 2019

Für acht von zehn Industrieunternehmen hat die Anzahl der Cyberattacken in den vergangenen zwei Jahren zugenommen, für mehr als ein Drittel sogar stark. Auf dieses Ergebnis kommt der Digitalverband Bitkom. Was können Handwerksbetriebe tun, um sich gegen Kriminalität aus dem Internet zu schützen?

Unternehmen am Wirtschaftsstandort Deutschland sind vermehrt Angriffsziele von Cyberkriminellen. Täter können Einzelpersonen, Gruppen, Wettbewerber, Kunden oder Mitarbeiter sein. Im Visierhaben sie dabei meist Daten wie Adressen, Telefonnummern, Passwörter, Kontodaten, Konstruktionspläne für Maschinen. Die Daten werden verschlüsselt, gestohlen oder gelöscht, um zum Beispiel Lösegeld zu erpressen oder weitere kriminelle Handlungen vollziehen zu können (Identitätsdiebstahl). Die Methoden, die angewendet werden, sind vielfältig. Die Wichtigsten sind:

  • Phishing (angelehnt an fishing, englisch für ‚Angeln‘): Gefälschte E-Mails, Webseiten oder andere digitale Nachrichten werden genutzt, um nach persönlichen Daten eines Internetnutzers zu »angeln«. Der getäuschte Nutzer gibt seine Daten freiwillig.
  • Malware (englisch für ‚Schadprogramm‘): Computerprogramme, die unerwünschte und gegebenenfalls schädliche Handlungen ausführen. Dazu zählen unter anderem Computerviren und Trojaner.
  • Ransomware (von englisch ransom für ‚Lösegeld‘): Malware, die private Daten verschlüsselt oder den Zugriff auf sie verhindert, um für die Freigabe ein Lösegeld zu fordern.
  • DDoS (Abkürzung von Distributed Denial of Service, englisch für ‚verbreitete Verweigerung des Dienstes‘): Beabsichtigtes Blockieren eines Internetdienstes durch Unmengen von Anfragen. Experten sprechen von einer Überlastung des Datennetzes. DDoS-Angriffe sind weit verbreitet und werden heutzutage von Cyberkriminellen zum Kauf angeboten.

Für Unternehmen haben Cyberattacken erhebliche Schäden zur Folge. Mit Umsatzausfällen muss ebenso gerechnet werden wie mit Schadensansprüchen von geschädigten Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern. Für viele Betriebe ist Cyberkriminalität daher eine existenzgefährdende Bedrohung.

Sicherheit erhöhen: Cybersecurity für kleine und mittelständische Betriebe

Kleine und mittelständische Unternehmen befinden sich in einer besonderen Situation. Die digitalisierte Welt birgt für sie die gleichen Risiken wie für große Konzerne, doch verfügen sie häufig nicht über die finanziellen Mittel, alle Register der ITSicherheit ziehen zu können. Auch der dauernde Zeit- und Personalmangel zwingt kleinere Betriebe zu pragmatischen Lösungen. Darüber hinaus beschränkt sich die eingesetzte IT in vielen Betrieben auf wenige PCs, Laptops, Router und Smartphones.
Unternehmer sollten sich trotz allem mit dem Thema befassen, denn mittlerweile gibt es eine ganze Reihe gesetzlicher Vorschriften, die ein gewisses Maß an IT-Sicherheit vorschreiben. Ebenso
haben Dritte wie Banken, Versicherer, Geschäftspartner und Kunden Interesse daran, dass Betriebe für Datenschutz sorgen. Nicht zu unterschätzen ist das Risiko, das von vernetzten Maschinen oder Werkzeugen (Internet of Things, kurz: IoT) ausgeht.

Ist dein Unternehmen sicher?

Die folgenden Fragen berühren die wichtigsten Eckpunkte einer IT-Grundsicherheit. Je mehr Fragen du mit Nein beantwortest, desto ernster ist die Gefahrenlage.

  • Sind vertrauliche Daten geschützt?
  • Werden wichtige Daten gesichert?
  • Gibt es Richtlinien für Benutzernamen sowie Pass- und Kennwörter?
  • Sind die WLAN-Verbindungen mit einem speziellen Netzwerkkennwort gesichert?
  • Werden Virenschutzprogramme eingesetzt und regelmäßig aktualisiert?
  • Gibt es eine Firewall?
  • Gibt es Regelungen für privates Surfen und private E-Mail-Korrespondenz?
  • Wissen alle Mitarbeiter, wie sie Spam- und Phishing-Mails erkennen und damit umgehen sollen?
  • Wissen alle Mitarbeiter, dass Programme aus dem Internet nur nach Genehmigung heruntergeladen und installiert werden dürfen?
  • Sind Server und Rechner gegen Überspannungen und Stromausfall geschützt?

Auszug aus: »Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse für IT-Sicherheitskonzepte«, Quelle: media.haufe-group.com

HAND-DRAUF-Redaktion

Von Werkzeug bis Unternehmensführung: Mit unseren Ratgebern wollen wir Handwerker*innen Antworten auf viele Fragen geben.

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