Wissenswertes über den Zahnspachtel

Ein Zahnspachtel oder auch Zahnkelle genannt, ist ein Werkzeug, welchem man zum Auftragen von Klebstoff oder Dünnbettmörtel auf eine größere Fläche verwenden kann. Ein Zahnspachtel ist wie folgt aufgebaut: ein Stahlblech, an welchem eine Leiste aus Holz oder Kunststoff als Griff montiert ist. Die Zahnkelle hingegen hat einen Handgriff aus Holz oder Kunststoff, der parallel zum Stahlblech befestigt ist. Beide Modelle haben zumindest an einer Längsseite des Bleches aus Stahl Kerbungen oder Zahnung.

Formen der Zahnung und Kennzeichnung

Ein Zahnspachtel kann unterschiedlich geformte Zahnung aufweisen: Dreieckzahnung, Dreieckspitzzahnung, Rechteckzahnung oder Rundzahnung. Darüber hinaus wird für jede Zahnform ein Unterschied nach Größe und Abstand der Zähne gemacht. Danach wird eine Entscheidung über die Menge und Form des aufzubringenden Klebstoffes getroffen. Im Mai des Jahres 2007 gab die Technische Kommission Bauklebstoffe (TKB) im Industrieverband Klebstoffe das TKB-Merkblatt 6 heraus, in welchem die TKB-Kurzbezeichnungen erklärt werden. Sie setzen aus einem Buchstaben gefolgt von einer Zahl zusammen.

  • A1 bis A5 und B1 bis B17 sind die Bezeichung der Dreieck-Zahnungen in unterschiedlichen Größen.
  • C1 bis C5 bezeichnen Rechteck-Zahnungen,
  • S1 bis S4 bezeichnen Dreieck-Spitzzahnungen,
  • R1 und R2 bezeichnen spezielle Rechteck-Zahnungen,
  • R3 und M1 bezeichnen Rundzahnungen.

Verwendung und Vorteile

Mit Hilfe eines Zahnspachtels kann der Klebstoff in der vom Hersteller angegebene Menge in Streifen schön gleichmäßig ohne Verschmieren oder Überlaufen auf den Untergrund aufgetragen werden. Der Klebestoffhersteller gibt die Form und Größe des Zahnspachtels abhängig vom Untergrund und zu klebendem Materia vor. Dazu kann beim Klebstoff eine Bezeichnung des Zahnspachtels nach TKB gefunden werden. Vor allem wenn man Fliesen und andere Bodenbelägen kleben möchte, ist die Verwendung des korrekten Zahnspachtels von enorm wichtiger Bedeutung. Im Bereich der Zahnkellen gibt es eine Neuheit, die so genannte Knickzahnkelle. Diese wurde extra für das Legen von Fliesen entwickelt. Aufgrund der abgeknickten Zähne an der Kelle kann beim Auftragen des Klebstoffes besser bestimmt werden, wie groß die Menge sein darf, die auf den Boden aufgetragen wird. Des Weiteren wird das Handgelenk kaum belastet, weil die Kelle beim Auftragen des Klebstoffes nun nicht mehr schräg gehalten werden muss, sondern gerade gehalten wird. Die Auftragsmenge des Klebers mit einem Zahnspachtel ist abhängig von

der Dichte des Klebstoffs (u.a. Wasser- oder Lösemittelanteil),
  • dem Typ des Zahnspachtels,
  • der Abnutzung des Zahnspachtels und
  • dem Anstellwinkel beim Auftrag.
  • Aus diesem Grund sind verschiedene Auftragsmengen von 500 g/m² bei A1-Zahnung und 1600 g/m² bei S1 möglich. (90° Anstellwinkel / Dichte 1,0 g/cm³)