Der Schraubendreher als vielfältig einsetzbares Werkzeug

Umgangssprachlich werden Schraubendreher gerne als Schraubenzieher bezeichnet. Der Begriff Schraubenzieher kommt wohl daher, dass man die Schrauben festzieht. Die modernere Bezeichnung ist erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden. Heute zählen die Werkzeuge zu den am häufigsten verwendeten im gesamten Handwerksbereich. Es gibt sie mittlerweile in äußerst vielfältiger Form. Die unterschiedlichsten Arten von Schrauben können mit den Werkzeugen gelöst und festgezogen werden. Der Schraubendreher ist aus keiner Werkzeugkiste mehr wegzudenken. Seine Erfindung geht auf das Zeitalter der Industrialisierung zurück, die im späten 17. Jahrhundert stattfand. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es wieder Schrauben, wie wir diese heute kennen, noch Werkzeuge zum Lösen und Festziehen dieser. Feste Verbindungen wurden damals beispielsweise mithilfe von Nägeln hergestellt. Die ersten aus Metall hergestellten Schrauben wurden in der Regel mit passenden Schlüsseln befestigt und gelöst. Die ersten Schraubendreher waren Schlitzschraubendreher, da die ersten passenden Schrauben für die Werkzeuge mit versenkbaren Köpfen versehen waren und Schlitze besaßen.

Verschiedene Arten von Schraubendrehern

  • Zu den gängigsten Schraubendrehern gehören sicherlich Schlitz- und Kreuzschlitzschraubendreher. Schlitzschraubendreher waren die ersten Werkzeuge, die es in dieser Form gab. Die Firma Phillips Screw war es, welche erstmalig Schrauben mit kreuzförmigen Vertiefungen herstellte, die im Schraubenkopf eingearbeitet waren. Praktischerweise lieferte die Firma gleich das passende Werkzeug dazu: den Kreuzschlitzschraubendreher. Bis heute werden die Kreuzschlitzschraubendreher in dieser Form als Phillips-Schraubendreher bezeichnet.
  • Neben dem einfachen Kreuzschlitz mit der Bezeichnung Phillips gibt es noch das sternförmige Pozidriv-Kreuz. Dieses Kreuz im Schraubenkopf ermöglicht ein höheres Drehmoment bei der Befestigung der Schrauben. Es stellt praktisch eine Weiterentwicklung des herkömmlichen Kreuzschlitzes dar.
  • Mit dem sogenannten Inbus wurde im Jahre 1936 ein weiteres Format von Schrauben entwickelt. Im Schraubenkopf war nun ein Innensechskant eingebracht worden. Passend dazu besaß der entsprechende Schraubenzieher ein Sechskantprofil. Dieses Profil erlaubt eine bis zu zehnmal höhere Kraftübertragung zwischen Schraubendreher und Schraube, als diese bei einem Kreuzschlitz möglich wäre. In den nächsten Jahren wurden noch speziellere Varianten dieses Systems entwickelt. Dazu gehört beispielsweise das SIT-Format, das einen konischen Verlauf hat und eine noch höhere Kraftübertragung ermöglicht.
  • Selbstverständlich wurden inzwischen noch viele weitere Arten von Schrauben und den passenden Schraubendrehern entwickelt. Da wären beispielsweise Formate wie der Vierkant, der Torx , der Vielzahn sowie der Keilzahn.

Übrigens: Geräte, die nicht von jedem geöffnet werden können sollen, besitzen spezielle Schrauben wie beispielsweise Torq-Set oder TriWing. Hier handelt es sich um sehr spezielle Formen von Schrauben bzw. Werkzeugen, die nicht unbedingt in jeder Werkzeugkiste vorhanden sind.

Wichtige Hersteller für Schraubendreher (Standard)