Arbeitskleidung für die kalten Tage

2. Oktober 2021

Gerade in den Wintermonaten können Witterungsbedingungen die Arbeit im Freien extrem beeinflussen. Umso wichtiger ist die passende Wetterschutzkleidung – und zwar von Kopf bis Fuss. Diese zu stellen, dazu ist der Arbeitgeber meist gesetzlich verpflichtet. Erfahre hier, unter welchen Voraussetzungen dies gilt und worauf du beim Kauf der Kleidung achten musst.

 

Als Arbeitgeber die Beschäftigten schützen

Extreme Temperaturen und Nässe erfordern den richtigen Schutz bei der Arbeit im Freien, denn wärmend gekleidet und vor Nässe geschützt können Erkältungen und im schlimmsten Fall sogar Erfrierungen im Gesicht oder an den Händen vermieden werden. Genau aus diesem Grund, um die Gesundheit nicht zu gefährden, sind Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, den Mitarbeitern für die Arbeit im Freien bei niedrigen Temperaturen spezielle Kälteschutzkleidung zu stellen. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Arbeit in technisch gekühlten Räumen. Kommen bei der Arbeit im Freien Wetterbedingungen wie Wind oder Niederschläge hinzu, muss auch dies bei der Schutzkleidung berücksichtigt werden.

 

Zusätzliche gesetzliche Regelungen bei Arbeit in der Kälte

Liegen die Temperaturen unter minus fünf Grad Celsius, müssen den Beschäftigten neben der Schutzkleidung spezielle Vorrichtungen bereitgestellt werden, um die Kleidung zu erwärmen und zu trocknen. Bei Temperaturen unter minus 25 Grad gilt zudem, dass der Arbeitgeber die Arbeitnehmer regelmäßig zu medizinischen Vorsorgeuntersuchungen schicken muss. Auch die Arbeit- und Pausenintervalle sind gesetzlich geregelt.

 

So findet man die richtige Wetterschutzkleidung

Zunächst einmal achtest du bei der Anschaffung hochwertiger Wetterschutzkleidung auf eine CE-Kennzeichnung. Je nach Witterung und Temperatur ist Wetterschutzkleidung außerdem verschieden geschützt beziehungsweise funktional. Damit du hier die passende Ausrüstung findest, ist die Arbeitskleidung in drei Schutzklassen von 1 bis 3 unterteilt. Für die Einordnung gilt: Je höher die Klasse, desto besser schützt die Kleidung vor eindringender Feuchtigkeit. Auch der Feuchtigkeitstransport nach außen funktioniert effektiver bei höherer Schutzklasse. Darüber hinaus findest du eine Empfehlung zur Tragezeitbegrenzung der Hersteller. Sie variiert je nach Kleidungsstück und Schutzklasse und gibt an, wie lange die Kleidung bei der täglichen Arbeit bedenkenlos getragen werden kann.

 

Gut geschützt von Kopf bis Fuß

Für den idealen Arbeitsschutz bei kalten Temperaturen und extremer Witterung gehören zur Wetterschutzkleidung neben der Funktionskleidung auch gut schützende Schuhe und ein Kopf- beziehungsweise Ohrenschutz.

 

Die wasser- und winddichte Funktionskleidung

Bei einer winterfesten Arbeitskleidung dürfen wasserabweisende Jacken und Hosen nicht fehlen. Bei extremen Minusgraden empfehlen sich wasserabweisende Kälteschutzhosen, die mit einer speziellen Kälteisolierung die Beine vor Unterkühlung schützen.Auch Thermokleidung in Form von Funktionsunterwäsche bietet einen wirksamen Schutz. Wichtig bei den Kleidungsstücken ist, dass sie nicht nur vor eindringender Nässe schützen, sondern auch dass der Körperschweiß nach außen abgeleitet wird. Nur so kühlt der Körper nicht aus. Nicht zu vergessen: Bei Arbeiten im Freien und im Dunklen sind retroreflektierende Elemente an der Kleidung wichtig, um gut sichtbar zu sein.

 

Der Handschutz

Unsere Hände sind nicht nur besonders kälteempfindlich, sie sind bei kalten Temperaturen auch motorisch eingeschränkt. Zieht die Kälte bis in die Finger, ist an filigranes Arbeiten nicht mehr zu denken. Aber auch grobe Handgriffe fallen dann schwer. Um die empfindlichen Hände zu schützen, gibt es gefütterte Arbeitshandschuhe. Alternativ können vorhandene Arbeitshandschuhe mit zusätzlichen Baumwollhandschuhen, die darunter getragen werden, aufgerüstet werden.

 

Wärmender Kopf- und Ohrenschutz

Einen Großteil der Körperwärme verliert man über den Kopf. Um hier entgegenzuwirken, helfen wärmende Wintermützen aus Fleece oder Wolle bei Arbeiten im Freien in der kalten Jahreszeit. Gilt zusätzlich eine Schutzhelmpflicht am Arbeitsplatz, sind spezielle Kälteschutzmützen erhältlich, die unter den Schutzhelmen getragen werden.

 

Die Schuhe

Rutschfest, wärmeisolierend und gefüttert – das sind die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl passender Sicherheitsschuhe beziehungsweise passender Sicherheitsstiefel für die kalte Jahreszeit. Denn: Die Schuhe müssen nicht nur vor der Kälte schützen, sondern mit einer Profilsohle auch (Rutsch-) Unfällen vorbeugen. Für den Einsatz auf Baustellen sind außerdem durchtrittssichere Sohlen wichtig, um das Eindringen von Fremdkörpern zu verhindern.

HAND-DRAUF-Redaktion

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