Dieses spezielle Befestigungselement sieht auf den ersten Blick aus wie ein Halbrundniet, ist in seiner Funktion aber tatsächlich ein Nagel und somit der einzige Nagel der im Metallgewerbe in Gebrauch ist um zwei Metallteile zu verbinden. Der äußerliche Unterschied zum Niet besteht in den drei längs verlaufenden Einkerbungen am Umfang des Nagelstiftes, woraus die eindeutige Bezeichnung hergeleitet werden konnte. Diese Einkerbungen werden eingepresst um links und rechts zwei Wülste zu erzeugen, wodurch sich der Durchmesser an diesen Linien also vergrößert. Eher seltener werden auch Kerbnägel mit einem Senkkopf verwendet.
Hierbei handelt es sich um eine ideale Befestigungsmöglichkeit für folgende Anwendungsbereiche:
Wie der Holznagel hält sich der Kerbnagel durch den entstehenden Anpressdruck. Dieser entsteht beim Einschlagen durch die gewaltsame Zurückpressung der Kerbwülste. Holznägel hingegen können glatt sein da hier das Holz, welches durch die Hammerschläge auf dem Nagel verdrängt wird, die Anpressung übernimmt. Dennoch sind Kerbnägel kein Ersatz Schrauben, da durch wechselnde Zug und Druckbelastung der Anpressdruck nach kurzer Zeit aufgehoben wird.
Zur Entfernung eines Nagels bei Teilen die keine Wiederverwendung finden sollen, wird der Kopf einfach mit einem scharfen Meißel und einem kräftigen Hammerschlag entfernt. Sollen die Teile später jedoch wieder neu befestigt werden, muss ein besonders scharfer Meißel behutsam an die Kannte des Kopfes angesetzt werden. Um zum Beispiel ein zu entfernendes Typenschild zu schonen, wird unter den Meißel ein dünnes Messing- oder Alu- Blech gelegt. Dann führen leicht Schläge dazu, dass sich der Nagelkopf ein wenig anhebt um einer Kombizange genügen Halt zu geben. Senkkopfkerbnägel hingegen können nur durch Ausbohren entfernt werden. Sehr oft vergrößert sich dabei leider die Bohrung. Mit Verwendung eines nächstgrößeren Nagels ist das Problem der Wiederbefestigung jedoch in der Regel einfach zu lösen.